Meditation am Obermarkt, Gelnhausen
Horst Gunkel:
Meditationsreihe „Erdgestützte Dankbarkeit“ - Meditation IV
zuletzt geändert: 5. April 2016

Die Liebe der Erde

Einführung zur Vorbereitung

Diese Meditationen bauen aufeinander auf. Du solltest diese Meditation erst dann machen, wenn du jede der vorangegangenen Meditationen mindestens zehn Male geübt hast.

In der ersten Meditation dieser Reihe haben wir geübt zu sitzen wie ein Berg. In dieser Meditation haben wir also evolutionsgeschichtlich die physikalische Evolutionsgeschichte des Planeten Erde vor Auftreten des Lebens nachvollzogen, diese Periode entspricht in einer klassischen Betrachtung des Buddhismus der Ebene des utu-niyama. In der zweiten Meditation haben wir unseren Körper durchscannt, eine Meditation die klassich als Körperbetrachtung bezeichnet wird, und haben uns dabei bemüht, Spannungen abschmelzen zu lassen.

In der dritten Stufe haben wir gelernt Wurzeln auszubilden, wir haben damit evolutionsgeschichtlich die Evolutionsstufe der Pflanzen, im klassischen Buddhismus als Ebene des bija-niyama bezeichnet, nachvollzogen. Diese evolutionsgeschichtliche  Verbindung mit dem Pflanzenreich und mit der Erde wurde durch das Wurzelcakra hergestellt.

In dieser vierten Meditation nehmen wir Verbindung mit der Erdenergie auf.

Meditation

Zunächst gehe noch einmal deine Sitzhaltung durch – sitzt du richtig fest und stabil, gut geerdet auf deinem Kissen? – sind deine Beine schmerzfrei gekreuzt, die Füße und wenn möglich auch die Knie geerdet? – deine Wirbelsäule aufrecht und ausbalanciert? – die Arme hängen entspannt, die Hände liegen auf – der Kopf in einer ruhigen stabilen Lage

Wir beginnen mit dem Körperscan und sind uns auch diesmal während des ganzen Körperscans bewusst, dass die fürsorgliche und reinigende Erde diese Spannungen neutralisieren und transformieren wird – zunächst zu den Füßen – jetzt zu den Unterschenkeln – die Oberschenkel – von hier in die Hände und Finger – weiter zu den Unterarmen – zu den Oberarmen – in die Schultern – die Halswirbel – in den Schädel – Stirn und Augenbrauen – Augen – Nase und Mund – Bereich des Kehlkopfes – Brust – Brustkorb mit dem Herz, ganz wichtig! – Brustwirbel – Lendenwirbel und Rücken – Bauch – Gesäß – Genitalien – zum Wurzelcakra – verweile hier einen Augenblick eingedenk dessen, dass sich alle abfließenden Spannungen unterhalb deines Wurzelcakras im Erdreich transformieren

Suche jetzt in deinem Rumpf oder in deinem Kopf eine Verspannung und betrachte diese Spannung eine Zeitlang mit Achtsamkeit, mit Freundlichkeit und mit metta für deinen verspannten Körperteil – jetzt lasse diese Verspannung abschmelzen und allmählich in Fluss geraten, betrachte den Abschmelzprozess – folge dem ganz langsamen Abfließen mit Gewahrsein auf seinem Weg durch den Körper – jetzt ist der halbe Weg zum Wurzelcakra zurückgelegt – jetzt bist du beim Wurzelcakra, und du folgst mit deinem Gewahrsein dem Abfließen über deinen Körper hinaus ins körpernahe Erdreich, dein Gewahrsein geht mit ins Erdreich – vom Wurzelcakra an wird die Spannung, die einmal ein Teil von dir war, geläutert, sie wird durch die Energie der Erde transformiert in eine Kraft, die dich unterstützt – sie wird zu deiner Wurzel – es fließen weitere zuvor abgeschmolzene Spannungen hinterher, durch dein Wurzelcakra, geläutert von der liebenden Kraft der Erde in deine Wurzel – sie werden transformiert, deine Wurzel wird kräftiger und stärker – die Wurzel verästelt sich – lächle der Erde in Dankbarkeit zu – deine Wurzeln wachsen, reichen jetzt schon einen Meter tief ins Erdreich – deine Wurzelcakra erweitert sich, damit die große Hauptwurzel und ihre körpernahen Verzweigungen Platz haben – es entstehen kleine, haarfeine Würzelchen – du hast jetzt den Boden schon auf zwei Meter in die Tiefe und die Breite durchwurzelt – immer feinere, unendlich zahlreiche Neben- und Unterwurzeln, haarfeine Würzelchen ausgebildet – diese feinsten Würzelchen durchdringen das Erdreich, nehmen Mineralstoffe auf, geben Stoffwechselprodukte ab, die Grenzen zwischen deinen Wurzeln und der Erde verschwinden – die Erde, deine Wurzel, dein Wurzelcakra und du, genährt aus der Erde, ihr seid eins

Dein Gewahrsein ist weiter unter deinem Menschenkörper, dort wo Wurzelkörper und der Erdkörper untrennbar miteinander vereint sind – in jener Tiefe deines planetarischen Bewusstseins, das wir das Unterbewusstsein nennen – mitunter geben dir deine Träume einen Eindruck von der Tiefe deines erdgebundenen Unterbewussten – Eindrücke, die du in diesem Leben gespeichert hattest und die deinem Bewusstsein längst entschwunden sind, gibt es hier, wo dein staunendes Gewahrsein jetzt ist – auch Eindrücke die in früheren Leben, in der Evolutionsgeschichte dieses Planeten Spuren hinterlassen haben, sind hier gespeichert, abgesichert – dein Gewahrsein tastet sich durch dieses Labyrinth voran, tiefer – immer tiefer in die Mysterien von Zeit und Raum – Zeit und Raum haben hier ihre Relevanz verloren – spüre dem Mysterium dieses Planeten nach – dem Mysterium deines Lebens – tiefer immer tiefer – erstaunlicherweise wird es wärmer – irgendwo muss ein Feuer brennen muss – keine Angst, Feuer kann deinem Gewahrsein nichts anhaben – dein Körper sitzt weiter sicher auf seinem Kissen, aber dein Gewahrsein dringt zu Sinn und Ursache des Planeten und des Lebens vor – da unter dir ein helles Licht – der Ursprung aller Dinge – dieses Feuer, die Gebärmutter all dessen, was existiert oder jemals existierte – die Mutter aller Feuer – diamantengleich – heiß wie die Sonne – gleichzeitig wohlig warm  – das Geheimnis der Erde – ewiges Lebenselixier –  Quelle allen Lebens – es ist das Feuer von metta, von grenzenloser, bedingungsloser Liebe – was du in der Tiefe deines Herzens  immer wusstest: die Quelle, die Quintessenz des Lebens ist Liebe – Liebe ist Leben

dein Gewahrsein in unendlicher Tiefe, dein Körper auf der Erde, zwischen euch die Bewusstseinsverbindung, die dich mit dem Feuer der Liebe entflammen lässt – die Strahlung der allumfassenden Liebe der Erde ist dir ins Blut übergegangen, hat dich belebt uns begeistert – diese Vitalität, die aus der Erde kommt, strahlt durch dich in alle Richtungen aus – nimm dir etwas Zeit, diese allumfassende Liebe in alle Richtungen über alle Wesen auszustrahlen

Lasse dich von diesem planetarischen Metta durchströmen und strahle es weiter in alle Welt – Hingabe – Wertschätzung – Hochachtung – Zärtlichkeit – du badest in Metta – strahle dieses Metta allen Wesen zu, gib allen Mitgefühl und Liebe, allen neugeborenen Säuglingen dieser Welt, den heranwachsenden Kindern, auch allen Erwachsenen, allen alten Menschen, allen Tieren, allen Pflanzen, allen Wesen, die jemals gelebt haben – eine Liebe ohne jedes Habenwollen – selbstlos strahlend – göttlich – liebevolles Mitgefühl für alle leidenden Menschen, alle leidenden Tiere, alle bedrängten Wälder, die geschädigten Ozeanen, die Wüsten und Gewässer

Metta für ein leidendes Wesen, das du kennst, sende ihm das Metta unserer Erde zu, der Lebenskraft

Sende diese Liebe auch allen deinen geschädigten oder kranken Körperteilen zu – die liebevoll strahlende Wärme der mächtigen Erde möge sie gesunden lassen!

Lasse niemals zu, dass der große Strom der liebenden Güte dieser unendlich gütigen Erde, dich nicht erreicht oder nicht durch dich fließen kann, sei ein Multiplikator der universellen Liebe der Erde!

Strahle weiter Liebe aus – bis du so erschöpft bist, dass du aus Liebe zu dir selbst diese Meditation beendest.


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