Den Pfad gehen 
Teil 3 - Slowenien
ein Bericht von Horst
der ausführliche bebilderte Text befindet sich hier
letzte Aktualisierung: 15. April  2012
Etappe 46b vom Wurzenpass nach Krajinska Gora
seit Gelnhausen
1121 km
Etappe 52 nach Zagorje
 1276 km
Etappe 47 nach Jesenice
1145 km
Etappe 53 nach Radece
 1297 km
Etappe 48 nach Radovljica
1163 km
Etappe 54 nach Brestanica
 1326 km
Etappe 49 nach Kranj
1188 km
Etappe 55 nach Dobova
 1350 km
Etappe 50 nach Ljubljana 
1218 km
  zum Teil 4 - Kroatien
 Etappe 51 nach Kresnice
1247 km
  ... und viele weitere Schritte, viele weitere Tagesetappen liegen noch vor mir ...  
Bilder lassen sich teilweise anklicken zum Vergrößern
Etappe 46b, vom Wurzenpass nach Kranjinska Gora, 14 km 

Verwaist sind die ehemaligen Grenzabfertigungsanlagen.
 

Nicht verwaist ist der erste Weiler in Slowenien, Podgoren, der sich von Orten auf der österreichischen Seite kaum unterscheidet, man sieht sogar Schilder "Zimmer/Sobe" und es gibt eine große Gostilna (Gasthof).
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Auch die Radwege und die Infrastruktur haben hier durchaus guten mitteleuropäishen Standard.
 
Ich komme nach Krajinska Gora, einen vielbesuchten Touristenort, mit einem sehr geschäftigen Verkehrsbüro, in dem viel mehr los ist, als mir das irgendwo in Österreich begegnet ist. Hier buche ich ein Zimmer.
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Ich esse in einer der zahlreichen Gostilnas, die eine auch deutschsprachige Speisekarte mit mehreren vergetarischen Gerichten hat...
 
...und besuche dann das örtliche Heimatmuseum.
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Und so verbringe ich diesen Nachmittag in Krajinska Gora in der Annahme, dies sei nunmehr der slowenische Standard. Bislang einziges Manko: ich habe noch keinen Laden gefunden, der Landkarten verkauft. Meine österreichische Landkarte geht nur bis Jessenice, aber dieser Ort ist ja deutlich größer, dort werde ich fündig werden - denke ich.
 
Mein Zimmer atmet den diskreten Charme eines 70er-Jahre Sozialismus, Toiletten auf dem Gang, kein Waschbecken im Zimmer, das Frühstück erbärmlich (nur eine Sorte Marmelade, nur Weißbrot), bei einem Übernachtungspreis von 25 €. Das war im Preis-Leistungsverhältnis eindeutig schlechter, als alles, was ich in Deutschland und Österreich zu diesem Preis geboten bekam.
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Etappe 47, von Krajinska Gora nach Jesenice, 24 km.

Aber ansonsten erweist sich die Infrastruktur in und um Krajinska Gora durchaus auf der Höhe der Zeit.












 

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Bei einem solchen Anblick wird es mir wehmütig ums Herz: er erinnert mich an die jugoslawische Teilrepublik Slowenien um 1980, als Slowenien anmutete wie Österreich 1960, leicht zurückgeblieben, sehr sympathisch und auch mit Preisen wie Österreich 1960!
 
In ganz Slowenien (und wie ich vorhabe später auch in Kroatien und bis zur serbischen Hauptstadt) folge ich dem Lauf der Sava, die hier noch den Namen Sava Dolinka (Wurzener Sava, denn sie kommt vom Wurzenpass) trägt.
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Und immer dieser wunderschön ausgebaute Radweg D-2, mit besten Infrastrukturmerkmalen, wie diesen häufig vorkommenden Rastmöglichkeiten. Das einzig Verwunderliche: man sieht zwar viele Radfahrer, aber praktisch keine Menschen die das Rad als Verkehrsmittel benutzen, sondern nur als Radsportler verkleidete Zeitgenossen.
In dieser Gaststätte nehme ich gegen 10 h morgens - ich bin der erste Gast - ein Eis am Stil und eine Cola Zero. Da weiß ich noch nicht, dass ich mich kurz vor dem Ende des kultivierte Teils Sloweniens befinde...
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Und hier bei Mojstrana, etwa 10 km von Krajnska Gora entfernt, endet plötzlich und abrupt die Infrastruktur. Weiter scheinen die Radrenn-Imitatoren und Skater nicht zu kommen - Ende der touristisch erschlossenen Zone Sloveniens.
 
Der zuvor noch großartig ausgeschilderte Radweg wird holprig, vermatscht und endet an einem mit einer Kette verschlossenen Tor. Touristen-Spielplatz vorbei, Kultur zu Ende. Hier scheint der Balkan zu beginnen.
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Dieses Mädchen war die einzige Radfahrerin, die ich heute traf, welche ihr Fahrrad wirklich als Verkehrsmittel benutzte; sie wollte ihren Freund in Jesenice besuchen. Ich traf sie genau sechs Mal, denn sie suchte - wie ich - nach dem richtigen Weg. Als ich sie das letzte Mal traf hockte sie am Weg und trank aus einer Pfütze. Ich bot ihr meine Trinkflasche an, aber sie sagte, dies sein prima Trinkwasser und ich solle am Besten meine Flasche auch hier auffüllen...
 
Wenige Kilometer später kommt die Autobahn aus dem Karawankentunnel. Hochtechnologie und Vorkriegsniveau - hier findet man beides häufig dicht nebeneinander.
Im Hintergrund die Vororte von Jesenice, doch wie hinkommen? Die Autobahn ist eingezäunt, eine Beschilderung für andere Verkehrsteilnehmer gibt es nicht. Menschen auch nicht. Orientation by trial and error again!
 
Inzwischen bin ich hungrig und brauche eine Toilette. Am Ortsanfang von Jesenice gibt es ein Schild mit einem Bett (Übernachtung), dort ist aber niemand; das Gebäude sieht wie ein Parkhaus aus. Aber zum Glück gibt es in der Nähe ein Gartenlokal. Ich bestelle mir ein großes Getränk. Toiletten? Nee, gibt´s nicht, aber ich könnte es im nahen Krankenhaus versuchen...
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Jesenice ist groß, aber sehr heruntergekommen. Ich lasse den Foto stecken, es ist mir peinlich, Slums und ihre Bewohner aufzunehmen. Und kein Buchgeschäft! Ich habe keine Landkarte mehr. In der Ortsmitte soll es eine Touristeninfo geben. Sie besteht aus einer Plakatwand. Es finden sich hier aber nur "Restaurants" (mit Telefonnumer) und nur eine Übernachtungsstelle in der Stadt (die parkhausähnliche 3 km zuvor). Dort scheint es kein Telefon zu haben. Zwei weitere Gasthäuser, die Übernachtungen anbieten, sind jeweils 6 km entfernt und oben in den Karawanken. 
Außerdem bin ich hungrig: außer einer lapprigen Scheibe Weißbrot mit Marmelade um 8 h und einem Eis am Stil um 10 h habe ich heute nichts bekommen.
Jetzt habe ich ein Problem. - Bisher war ich mit Übernachtungsmöglichkeiten verwöhnt worden. Zwar habe ich ein Zelt dabei, doch 1. gibt es keinen Campingplatz, 2. ist es ziemlich kühl geworden, 3. ist heftiger Regen angesagt und 4. habe ich keine Landkarte, wo ich nach einem Übernachtungsplatz suchen kann, ich kann nur der Bundesstraße folgen, die hier sehr viel Verkehr hat. Aber mein Zelt im Regen am steilen Straßenrand aufschlagen, vielleicht noch hungrig?

Ich bin niedergeschlagen: Kulturschock.

Da drehe ich mich um: hinter mir der Bahnhof von Jesenice. Ich hatte mir vorgenommen, in diesem Ferien möglichst bis Ljubljana zu kommen, mindestens jedoch bis Jessenice, also die Alpen hinter mir gelassen zu haben und den ersten Bahnhof nach dem Karawankentunnel zu erreichen, um von dort zu meinem Auto, das in Österreich steht, zurückzukehren. 
Und da ist der Bahnhof von Jesenice. Ich gehe hin und kaufe mir eine Fahrkarte nach Österreich.
Im Zug sage ich mir, dass ich im nächsten Jahr, wenn ich von hier aus weiterwandern möchte, wohl das gleiche Problem hätte: keine Karten. Außerdem hätte ich ja noch einig Tage Zeit, Ljubljana zu erreichen, wenn das Übernachtungsproblem gelöst sei. Ich entschließe mich also in Österreich zu übernachten und am nächsten Tag mit dem Auto nach Slowenien zurückzukehren um in einer größeren Stadt (Kranj oder Ljubljana) nach Karten zu suchen und auch nach einer Übernachtungsmöglickeit. Da die Bahn die Strecke Jesenice - Ljubljana befährt, könnte ich jeden Abend zu meiner Schlafstelle mit der Bahn zurückkehren und am nächsten Tag die Wanderung dort wieder aufnehmen, wo ich tags zuvor endete. Gesagt, getan.
Etappe 48, von Jesenice nach Radovljica, 18 km

Ich kehrte also mit dem Auto nach Slowenien zurück, fand in Kranj, das zwischen Jesenice und Ljubljana liegt, Landkarten für den slowenischen Teil meiner Wanderung und ein Hostel. Auch für dieses galt, dass das Preis-Leistungsverhältnis deutlich schlechter war als irgendwo in Deutschland und Österreich zuvor.
 

Auch mein Fuß war inzwischen weitgehend verheilt. So fuhr ich noch selbigen nachmittags mit dem Zug nach Jesenice, um meine unterbrochene Wanderung wieder aufzunehmen.
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Bald nach Jesenice gab es einen Ort namens Moste, wo offensichtlich eine strategisch wichtige Brücke im Krieg zwischen den Nazi-Deutschland und den Partisanen heftig umkämpft war. Hier wie auch anderenorts, wurden offensichtlich diese Denkmälern noch immer gepflegt: die Erinnerungsstelen waren alle mit frischen Bändern in den Nationalfarben geschmückt..
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Und immer wieder diese Gegensätze zwischen gigantischer Rückständigkeit und unangepasster Hypermodernität: Hier eine Anlage zum Betanken von Elektroautos an einem Feldweg...
 
...und kurz danach dieser videoüberwachte Pferdestall.
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Hier die "Straße", an denen diese Segnungen modernster Technik liegen: ein staubiger Schotterweg, auf dem etwa alle 20 Minuten ein Fahrzeug fährt.
 
Der Bahnhof von Radovljica, von wo ich zur Übernachtung nach Kranj fuhr. Der Bahnsteig (IC-Strecke) war nur durch Überschreiten der Gleise zu erreichen, da der Bahnsteig aber 60 cm hoch war, konnte ich auf der anderen Seite erst emporklimmen, nachdem ich den Rucksack ausgezogen und abgestellt hatte.
Etappe 49, von Radovljica nach Kranj, 25 km

Am nächsten Tag bin ich mit dem Zug nach.Radovljica zurückgekehrt, um von dort zu Fuß Kranj zu erreichen. Zunächst war der Pfad so ruhig, wie man sich einen solchen wünscht, und dank der Landkarten fand ich auch meinen Weg.

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In dieser winzigen Ansiedlung namens Globoko gab es nicht nur in einer ehemaligen Scheune einen Garten- und Baumarkt, sondern auch ein Kutschfahrtenzentrum (Bild)...
 
...und in diesem Weiler mit genau sechs (!) Häusern hält die Eisenbahn! Wer´s nicht glaubt: auf der Vergrößerung des Bildes sieht man oberhalb der Brücke etwas Rotes zwischen den Bäumen, das ist der Zug Ljubljana-Jesenice, der gerade im "Bahnhof" hält.
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Hier finden sich noch Tiere auf der Weide.
 
Auf einer kleinen Nebenstraße erreiche ich das nächste Dorf, Otoce, auch mit Bahnanschluss.
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Und so gelange ich auf meiner Wanderung nach Kranj, das sich auf ein Musikfestival vorbereitet...
 
 
...als Kinderbelustigung dienen Fahrten mit Elektromobilen in der Fußgängerzone.
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Und am Abend füllte sich die Stadt mit Menschen. 

Zuvor hatte ich in einem Gasthof die schlechteste "Käseplatte" meines Lebens probiert und dann stehen gelassen jede der drei Käsesorten schmeckte genau so wie der Käse, den ich vor über 20 Jahren in einer Kaufhalle der DDR erstanden hatte. .

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Angeblich sollte es im Hostel Cukrana auch Frühstück geben. Am Morgen hatte ich mich jedoch als einziger im Frühstücksraum befunden, es war weder Frühstück noch Personal da. Am Nachmittag hatte man mir dann gesagt, es sei so gedacht, dass ich in die Küche gehen solle und mir selbst Frühstück machen, es sei alles da...

... am nächsten Morgen versuchte ich das: links die gesamte Nahrungsmittelreserve, rechts der Inhalt der Schränke. Es war wohl eher so gedacht, dass man sich etwas zu essen in der Küche machen könne, wenn man sich etwas mitgebracht hat...

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...und da fand ich wieder einmal das Preis-Leistungsverhältnis ausgesprochen schlecht, immerhin wollten sie über 28 € für die Übernachtung im Zimmer ohne fließend Wasser (konsequenterweise gab es auch keine Handtücher), aber immerhin an machen Tagen Klopapier...
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... hier übrigens der menschenleere Frühstücksraum, auf dem Tisch immerhin ein Buch - mit einem bezeichnenden Titel: ------>
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Etappe  50, von Kranj nach Ljubljana, 21 + 9 km

Auf dem Campingplatz von Dragocajna habe ich in den 70er und 80er Jahren viele schöne Zeiten mit meinen Kindern verbracht...
 

...was sich seitdem nicht geändert hat, ist dass einem noch immer der eine Hund dort nachläuft - oder ein Urenkel des Hundes von damals.
Dies war einmal die Pension Veronika, ein ausgezeichnetes Restaurant mit moderaten Preisen, nunmehr sind die Fenster mit Brettern verschlossen,
 
 
...denn darin befindet sich jetzt ein Nachtklub.
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Auch ansonsten hat sich der Ort geändert, aus dem verschlafenen Nest ist eine Gegend geworden, wo sich die obere Mittelschicht aus der Hauptstadt ein Häuschen im Grünen baut...
 
 
... und nach Stari Grad, der örtlichen Burg, führt nun ein Prozessionsweg.
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Aus dem früheren Lokal Kanu ist das Wellnessressort Kanu geworden...
 
...und in dieser Villa würde man vornehme Leute vermuten. Dann kam die Dame des Hauses heraus, um mit ihren Hunden zu spielen. Und da sie sich unbeobachtet wähnte, nahm sie ihre Nase in die Hand, beugte sich vornüber und rotzte sich kräftig in die Finger, um dann den Schleim an ihrer Hose abzuwischen. Irgendwie finde ich, passt hier eine ganze Menge nicht zusammen.
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Hinter dem Dörfchen Smlednik befindet sich die größte Golfanlage, die je gesehen habe, hier hinter dem Partisanendenkmal die Golf-Akademie.
 
 
Das Ganze ist eine Einrichtung des Diners Golf- and Country-Club.
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Und nachdem ich die erste ebenso kleine wie tote Schlange meiner Pilgerreise passiert habe...
 
 
...und ein Genmais-Versuchsfeld hinter mir ließ...
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...erreiche ich das diesjährige Zwischenziel meiner Pilgerwanderung: Ljubljana. Ich nehme wegen eines heftigen Gewitterschauers in einer Gostilna Zuflucht und zwei Kilkometer weiter wegen eines eneuten Regengusses in einer weiteren.
 
In einer Regenpause zwischen zwei stärkeren Schauern gelange ich zu einem Vorortbahnhof, von wo aus ich nach Kranj zurückmöchte, um meine Heimreise anzutreten.
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Auf der Suche nach einem Fahrkartenautomaten entdecke ich einen Menschen, der Stellwerksleiter, Fahrkartenveräufer und Bahnhofsvorsteher in einem ist, er wohnt auch im Bahnhof, rechts seine frisch gewaschene Uniform, er eröffnet mir, dass es ein Problem gäbe und die Züge nicht so fahren würden, wie sie sollten. Auf meine Frage, ob es überhaupt einen Zug nach Kranj gäbe, versicherte er mir, er würde mir einen besorgen, die Fahrkarte kostete 2,44 €.
 
Vorläufig aber verstopft noch ein anderer Zug den Weg. Die Fahrgäste schauten heraus und fragten sich, wann es endlich weiterginge.
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Da der Zug über Telefon nicht erreichbar ist, bringt der Fahrkartenverkäufer in seiner Eigenschaft als Stellwerksleiter dem Lokführer eine Nachricht...
 
...jetzt muss natürlich noch der Schaffner informiert werden, der aus dem Zug kommt, um sich beim Lokführer zu erkundigen.
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Da für die Weiterfahrt noch ein amtlicher Stempel fehlte, war der Stellwerksleiter zurück in den Bahnhof gegangen, hatte sich ein Stempelkissen geholt und - nun in amtlicher Eigenschaft als Bahnhofsvorsteher, als solchem steht ihm eine rote Mütze zu - wieder zum Stempeln gekommen.
 
Danach versicherte er mir, er würde mir jetzt einen Zug besorgen, und so stoppt er duch Winken mit seiner roten Bahnhofsvorstehermütze den EC Belgrad-München auf dem Vorortbahnhof von Ljubljana-Vizmarje...
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... und teilt dem Lokführer mit, ich müsse nach Kranj. Ich bin diesem netten Bahnhofsvorsteher, der mit ungeheuer wichtigen Gebärden gestikulierte, als sei er noch der K+K-Bahnhofsvorsteher von vor 100 Jahren sehr dankbar für die unkonventionelle Hilfe!
 
Allerdings sind die Bahnhöfe nicht ausgelegt für EC-Züge, und so muss man auf das Schotterbett herunterspringen...
... und dann - wenn kein anderer Zug kommt -  über die Gleise gehen.
 
 
Slowenien hat also schon so seine eigenen Sicherheitsrichtlinien, ist ja in Ordnung - Hauptsache, die Waggons werden so regelmäßig gewartet wie dieser...
2012 geht´s weiter!
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2012

Und genau hier in Ljubljana-Vizmarje nahm ich Ende März 2012 meine Wanderung wieder auf. Nach 9 weiteren Kilometern erreichte ich die Innenstadt und nahm in dem Hostel links Quartier...
 

...das am Flüsschen Ljubljanica, einem Nebenfluss der Sava, gelegen war.
Etappe 51, von Ljubljana nach Kresnice,  29 km

nach weiteren etwa 10 km in der Stadt verließ ich diese und folgte der Bahnlinie Richtung Osten, die Bahn führt immer an der Sava entlang. Auf der einen Seite der Sava ist eine größere Straße, auf der anderen Seite gehe ich...
 

... leider gibt es keine Bänke, sodass ich mein Picknick am Wegesrand mache.
In Kresnice gibt es eines von zahlreichen Zementwerken. Von hier fahre ich mit dem Zug nach Ljubljana zurück, um morgen hier meine Wanderung wieder aufzunehmen.
Etappe 52, von Kresnice  nach Zagorje 29 km

Leider hat der Winter nochmals vorbeigeschaut, morgens war jetzt immer Frost und heute hatte es sogar bis in die Täler geschneit.

Zum Glück aber sorgte die Sonne für Erwärmung, und so konnte am frühen Nachmittag wieder bei ganz angenehmen Temperaturen gewandert werden.

Und so schritt ich in Begleitung vieler Bodhisattvas durch die aprilfrische Landschaft.

Weniger Glück haben die Frösche der Sava, denn die Straßen an beiden Seiten verlangen einen hohen Blutzoll.
Etappe 53, von Zagorje nach Radece 21 km

Der nächste Tag führte mich meist entlang einer kleinen und Amphibien daher  weniger gefährlichen Straße, die zu Meditationen einlud (rechts), entlang.

Auf der anderen Seite gehen Straße und Bahn entlang und bei Zidanev Most mündet von Norden her die Savinica, ein Nebenfluss in die Sava. Dieser wird von insgesamt drei Brücken gekreuzt (zwei Bahnlinien und der Straße, Bild unten links). Dort findet sich auch der riesige Bahnhof Zidanev Most (rechts), der größe ist als der ganze Rest des Dorfes.
In Radece endete meine Etappe und ich fuhr mit dem Zug die inzwischen schon recht lange Strecke bis Ljubljana zum Übernachten zurück.
Etappe 54, von Radece nach Brestanica 29 km

Hierwar ein Übergang über die Sava nicht möglich...

...und bald darauf wird die Sava immer wieder gestaut, um Wasserkraftwerke zu speisen - was wesentlich besser ist als das Unheil ganz unten links!


Allmählich öffnet sich das Tal mehr, die Mittelgebirge liegen hinter mir, und die Weite des Savatales, wie es dann für Kroatien typisch ist, tritt allmählich auf.
Etappe 55, von Brestanica zur Grenzstation Dobova, 24 km

Ein Ort grenzt hier an den nächsten, aber es wird auch immer mehr Wein angebaut.

Das hässliche Teil im Hintergrund ist das Atomkraftwerk Krsko, das in Grenznähe von Slowenien und Kroatien gemeinsam betrieben wird.
Ansonsten werden hier vor allem Äpfel in großen Plantagen angepflanzt, denn - wie man spätestens seit dem Film "Einstein junior" weiß - ist die Apfelkernspaltung wesentlich ungefährlicher als die Atomkernspaltung. Außerdem schmecken Äpfel besser und sind gesünder.
Und dann überschritt ich die Grenze nach Kroatien.
... und viele weitere Schritte, viele weitere Tagesetappen liegen noch vor mir ...
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