„Herr, ich habe
die Ruhr.“
„Sieht denn keiner
nach dir?“
„Nein, Herr.“
„Aber warum kümmern
sich die anderen Mönche nicht um dich?“
„Ich bin nutzlos
für sie, Herr. Deshalb kümmert sich keiner um mich.“
Der Buddha wandte sich an Ananda und bat ihn, warmes Wasser zu holen, so dass sie den Mönch waschen könnten. Als Ananda mit dem Wasser zurückkehrte, wuschen sie ihn, dann hoben sie ihn aufs Bett, der Buddha hob ihn an der Kopfseite an, Ananda an den Füßen. Als sie sichergestellt hatten, dass der Mönch gut lag und alles hatte, was er brauchte, verließen sie ihn. Dann berief der Buddha alle Mönche, die in der Nähe lebten, zu einer Versammlung ein.
„Mönche,
wisst ihr, dass dort drüben in dieser Hütte ein kranker Mönch
ist?“ fragte er.
„Ja schon, Herr.“
„Was fehlt ihm
denn?“
„Er hat die Ruhr.“
„Kümmert
sich einer um ihn?“
„Nein, Herr.“
„Und warum kümmert
sich keiner um ihn?“
„Aber er nutzt
uns doch nichts, Herr.“
„Mönche, ihr habt alles aufgegeben, um dem spirituellen Pfad zu folgen. Ihr habt jetzt weder Eltern noch Verwandte, die sich um euch kümmern können. Wenn ihr euch nicht gegenseitig umeinander kümmert, wer wird sich dann um euch kümmern? Genauso, wie ihr euch um mich, euren Lehrer, kümmern würdet, wenn ich krank wäre, in genau der gleichen Weise müsst ihr euch auch um einen eurer Brüder kümmern, wenn er krank ist.
Wenn der kranke
Mönch einen Lehrer hat, dann soll sich sein Lehrer um ihn kümmern,
bis es ihm wieder gut geht. Das könnte auch jemand machen, der mit
ihm zusammenlebt, ein Schüler von ihm oder einer, der den gleichen
Lehrer hat wie er. Wenn es aber niemanden gibt, der so offensichtlich zuständig
für den kranken Mönch ist, dann ist die gesamte Gemeinschaft
dafür verantwortlich. Ich erwarte, dass ihr dies als eine strenge
Übungsregel anseht, die weder ignoriert noch gebrochen werden darf.
Ihr müsst euch umeinander kümmern.“