Gundel Kuhn

1941 - 2025



Gundel war eine der beeindruckendsten Personen, denen ich je begegnet bin.


Sie lebte ein spirituelles Leben und strahlte diese heitere Fröhlihkeit, die dadurch möglich war, auch für alle erkennbar aus.


Bereits in den 60er Jahren fühlte sie sich so stark zu spirituellen Themen hingezogen, dass sie ihr Leben danach auszurichten trachtete. Sie wurde Anhängerin des damals sehr populären Lehrers Bhagwan Sree Rajneesh (Osho) und folgte diesem nach Indien und in die USA.


Bevor sie zur Buddhistischen Gemeinschaft Gelnhausen kam, praktizierte sie im Samarpan Zentrum Europa, das sich in der Nähe von Bad Soden-Salmünster befindet. Als ihr der Weg dahin zu beschwerlich wurde, kam die inzwischen in Gelnhausen wohnende Gundel zu uns und nahm von 2022 bis kurz vor ihrem Tod am 10. Oktober 2025 regelmäßig an unseren Veranstaltungen teil.


Ihre zurückhaltende heitere Ausgeglichenheit wird uns unvergesslich bleiben. Ich kenne kaum eine andere Person, die in dieser Weise eine Ruhe im Einklang mit der Natur ausstrahlte. Und dieser Einklang mit der Natur war das, was ihr neben der Spiritualität am wichtigsten war. Nachdem sie sonntags mit uns meditierte, pflegte sie hinaus in die Natur zu gehen, in den Gelnhäuser Stadtwald.


Gundel bereicherte unsere Meditationsveranstaltungen außerdem dadurch, dass sie mit uns vor der Meditation zehn Minuten leichte Qi-Gong-Übungen machte.


Gundel akzeptierte das Leben ebenso wie den Tod, der Teil des Lebens ist. Sie wollte ruhig und friedlich aus dem Leben scheiden. So hatte sie in unserem Meditationsraum eine Patientenverfügung hinterlegt, um sicherzustellen, dass sie – sollte sie während einer unserer Veranstaltungen umkippen – keine lebensverlängernden Maßnahmen wie Herzmassage oder künstliche Beatmung bekommt.


In den letzten Monaten wurde die äußerst magere Gundel zunehmend verletzlicher, verletzte sich bei Stürzen, zog sich gar einen Bruch zu. Ihrem Wunsch entsprechend wurde sie in eine Einrichtung eingeliefert, wo sie ruhig und würdig aus dem Leben scheiden konnte. Durch Sterbefasten unter ärztlicher Kontrolle gelang es ihr nach wenigen Tagen in dieser Einrichtung in Schlüchtern in – wie sie mir sagte – "wunderschöner Landschaft" dieses Leben zu beenden.

Gundel, ich verneige mich in tiefer Dankbarkeit vor dir!

Horst


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